Die Wissenschaftsleugnung war und ist eines der größten gesellschaftlichen Probleme in der Covid-19-Pandemie. Besonders im vergangenen Winter wurde in den Medien den Positionen und Ansichten von Wissenschaftsleugnern viel Raum geboten. Es ist gar nicht abzuschätzen, wie viele zusätzliche Infektionen und somit Todesfälle darauf zurückzuführen sind, dass Menschen aufgrund dieser vermeintlich fundierten Ansichten ihr Verhalten geändert haben.
Der Philosoph ist bei Zeus auf dem Olymp zu Gast und führt dem Gott mithilfe seines Schülers vor Augen, wie die Argumente der Wissenschaftsleugnung funktionieren. Die Erklärung basiert auf der sogenannten PLURV-Taktik. Unter folgendem Link können die wesentlichen Aspekte dieser Strategie noch einmal zusammenfassend betrachtet werden (empfohlen nach der Lektüre des Textes):
https://www.klimafakten.de/sites/default/files/downloads/plurvgrundkurs-desinformationa3web.pdf
Die Beschwerde oder Wie moderner Sophismus funktioniert
Zeus: Ich grüße dich, Hermes! Ein wunderschöner Morgen auf dem Olymp, findest du nicht? Was steht denn heute auf der Tagesordnung?
Hermes: Nicht allzu viel, Sohn des Kronos. Wir bekommen allerdings gleich Besuch vom Philosophen, und seinen Schüler will er auch mitbringen.
Zeus: Welch eine angenehme Überraschung! Ich lausche gerne den geistreichen Gedanken dieses Mannes, jedes Mal schafft er es aufs Neue, mich zu verblüffen.
Hermes: Ich muss dir leider mitteilen, dass dir der Grund seines Besuchs nicht gefallen dürfte. Er hat angekündigt, höchstpersönlich eine Beschwerde vorzutragen. Er schien recht ungehalten, als er sich bei mir angemeldet hat.
Zeus: Wie? Wagt er es etwa, sich gegen mich, den Göttervater, den Blitzeschleuderer und Herrscher über den Olymp aufzulehnen? Ich werde ihm eine gewaltige Lektion erteilen. Danach wird er es sich gut überlegen, ob er noch einmal diese Dreistigkeit an den Tag legen möchte. Hat er denn gesagt, worum es geht? Ich nehme an, es geht um die neu entstandenen Virusvarianten, die die gegenwärtige Pandemie wieder anfachen. Damit braucht er nicht zu mir zu kommen, denn ich habe nichts damit zu tun! Soll er den Asklepios fragen, was man dagegen unternehmen könnte. Denkt der Dummkopf etwa, ich sei dafür verantwortlich, nur weil die Sterblichen sich erdreistet haben, die Varianten mit griechischen Buchstaben zu benennen?
Hermes: Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich mei-ne verstanden zu haben, dass es ihm um etwas ganz anderes geht. Wir werden es gleich sehen. Ah, da kommt er ja schon, zusammen mit seinem Schüler!
Zeus: Ich muss mich doch sehr wundern, mein geschätzter Philosoph! Obwohl wir schon viele inspirierende Gespräche hatten und du so regelmäßig mein Gast bist, dass ich dich als einen echten Freund bezeichnen möchte, kommst du auf einmal daher und möchtest eine Beschwerde einreichen? Was soll ich denn Schlimmes getan haben?
Philosoph: Sei gegrüßt, blitzeschleudernder Göttervater! Zunächst möchte ich mich für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die ich dir anscheinend bereitet habe. Keinesfalls will ich den Eindruck erweckt haben, ich würde deine Gastfreundschaft unter üblen Verleumdungen mit Füßen treten. Nein, das hatte ich ganz gewiss nicht vor! Ich möchte dich vielmehr auf einige Missstände auf der Erde aufmerksam machen, die mich sehr betrüben.
Zeus: Mit deiner kleinen Rede hast du mich fürs Erste besänftigt, doch ich verlange nun zu wissen, aus welchem Grund du und dein Schüler heute zu mir gekommen seid.
Philosoph: Selbstverständlich. Es verhält sich so, dass ich einfach nicht verstehe, wie es passieren kann, dass ihr Götter uns so etwas Wertvolles wie die Wissenschaft schenkt – die uns schon so viel Gutes und Schönes gebracht hat! – , und uns dann so eine unsägliche Plage wie die Wissenschaftsleugnung hinterher schickt. Es ist einfach kaum zu glauben! Es besteht tagtäglich die reelle Gefahr, dass das filigrane Konstrukt, das die Wissenschaft mit viel Mühe und Liebe zur Wahrheit über Jahrhunderte hinweg aufgebaut hat, von den Leugnern mit einem groben Schlag mit dem Holzhammer unwiederbringlich zertrümmert wird. Diesem gefährlichen Wahnsinn muss endlich Einhalt geboten werden!
Zeus: Erkläre mir, mein lieber Philosoph, was das denn genau ist – Wissenschaftsleugnung. Es klingt merkwürdig.
Philosoph: Es handelt sich dabei, Zeus, eigentlich um eine ganz lächerliche Sache, die allerdings sehr erfolgreich und populär ist. Wenn ich es dir gleich erkläre, dann wirst du merken, dass die Wissenschaftsleugnung eigentlich nicht mehr ist als eine blanke und alberne Sophisterei, und noch dazu ganz einfach zu durchschauen. Aber wie so oft erweist sich der Sophismus als kompetitiv und erfolgreich, wenn er seinen Weg in die breite Bevölkerung findet. Um dir seine Gefährlichkeit vor Augen zu führen, würde ich dir gerne eine kleine Kostprobe davon anbieten. Ich warne dich allerdings im Voraus: Ich werde dich dabei gehörig aufs Glatteis führen. Sei dir versichert, es geht mir nur darum, dir zu zeigen, wie die Wissenschaftsleugnung funktioniert. Mein Schüler hier wird dir im Nachgang erklären, welche Taktiken und Kniffe zur Anwendung gekommen sind. Du wirst also, versprochen, nicht im Unklaren gelassen. Ich habe meinen Schüler sehr lange ausgebildet; er weiß genau, wie er meine schmutzigen Sophistereien aufdecken kann.
Zeus: Sei froh, dass ich dich als Freund betrachte, denn sonst bin ich nicht so nachgiebig, wenn man mich hinters Licht führen will. Aber bitte, du hast meine Erlaubnis. Ich weiß ja, dass du es nur aus gutem Willen tust und nicht mit böser Absicht, denn du möchtest mich auf die Gefahren aufmerksam machen, die in der Wissenschaftsleugnung liegen.
Philosoph: Vielen Dank, o mächtiger Zeus. Ich werde nun versuchen, dir darzulegen, weshalb die Impfgegner völlig zu Recht vor den Gefahren von Impfungen warnen. Natürlich könnte ich auch jedes andere Thema wählen, beispielsweise die Diskussion um die Existenz des menschengemachten Klimawandels. Es spielt im Grunde keine Rolle, die Strategie der Wissenschaftsleugnung ist immer gleich.
Zeus: Ich glaube kaum, dass du mich davon überzeugen kannst, dass Impfungen gefährlich seien, aber nur zu! Versuche dein Glück.
Philosoph: Nun, dürfte ich dich für den Anfang daran erinnern, dass es eine durchaus große Menge an Impfgegnern gibt? Man muss nur die Debatten in öffentlichen Netzwerken verfolgen, dann wird das sehr schnell klar. Und unter ihnen befinden sich sogar einige Menschen mit einem Doktortitel – die werden doch wissen, wovon sie reden? Schließlich sind es Wissenschaftler. Wissenschaftliche Diskussion wiederum ist ein Grundpfeiler für jede Erkenntnis, und sie ist gängige Praxis in jeder Disziplin. Will man nun die Diskussion über Impfstoffe im Keim ersticken, verhindert man somit jeden wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und stellt sich blind gegenüber den Risiken von Impfungen. Dies wäre auch im höchsten Grade ungerecht gegenüber den Impfgegnern, denn in einer offenen Debatte sollte man immer alle Seiten zu Wort kommen lassen. Menschen sollten bei so einer Sache immer die Pro- und die Kontra-Seite zu hören bekommen, um sich ein umfassendes Bild machen zu können. Dann können sie sich fundiert für eine der beiden Seiten entscheiden. Ich fordere also, in jeder Fernsehdebatte über dieses Thema immer auch Impfgegner zu Wort kommen zu lassen!
Zeus: Nun, jetzt hast du mich ins Grübeln gebracht. Als du sagtest, es gebe noch immer viele Impfgegner, habe ich noch darüber gelacht – man kennt ja diese merkwürdigen Gestalten. Aber ich stimme dir durchaus zu, dass man in einer Debatte immer beide Seiten zu Wort kommen lassen sollte – dies gebietet allein schon die Gerechtigkeit. Auch leuchtet mir ein, dass die Menschen eben die Wahl zwischen zwei verschiedenen Meinungen haben sollten.
Schüler: Aber da hat er dich, verehrter Zeus, mit Verlaub, gehörig an der Nase herumgeführt. Es stimmt zwar, dass der Kern von Wissenschaftlichkeit die Diskussion und der Austausch von Meinungen sind, aber jemand, der daran teilnehmen möchte, muss sich dafür erst einmal qualifizieren. Und das tun die meisten Impfgegner nun einmal nicht, selbst wenn sie einen Doktortitel besitzen. Wer sagt denn, dass sie sich auf das Gebiet der Impfungen spezialisiert haben? Am Doktortitel sieht man dies ganz sicher nicht.
Der größte Trugschluss, den dir der Philosoph eben andrehen wollte, ist aber, dass es bei einer Debatte immer genau zwei Seiten gebe und man sich für eine der beiden entscheiden müsse. Das ist mitnichten der Fall! Gerade wissenschaftliche Themen sind oft so komplex und facettenreich, dass es eine grobe Verkennung der Umstände und geradezu eine Verfälschung darstellen würde, zu behaupten, es gebe zwei fest voneinander abgrenzbare Ansichten. Wissenschaftlichkeit entsteht viel eher durch das Abwägen von Hunderten, vielleicht Tausenden von Faktoren. Jeder Mensch, der dies durch eine einfache Dichotomie – A oder B – ausdrücken will, hat keine Ahnung davon, was Wissenschaftlichkeit eigentlich ausmacht. Wir bräuchten vielmehr alle Buchstaben von A bis Z und wahrscheinlich noch mehr, vielleicht alle Buchstaben aus allen Alphabeten der Welt, um alle Aspekte eines so komplexen Themas wie der Vakzinologie erfassen zu können. Am Ende einer solchen Diskussion bekämen wir ein fundiertes und umfassendes Bild.
Zeus: Wenn du das so sagst, dann muss ich beinahe über meine Gutgläubigkeit lachen. Wie konnte ich auf so einen Unsinn hereinfallen?
Philosoph: Mach dir nichts daraus, Göttervater, das ist ganz normal. Es ist eben, wie ich eingangs schon sagte, purer Sophismus, und der ist traditionell sehr erfolgreich. Aber ich habe noch einige weitere Tricks auf Lager, fahren wir also fort! Viele Krankheiten, gegen die man sich impfen lassen kann, verlaufen oft nicht tödlich. Sollte man in dieser Hinsicht also nicht eher dem Grundsatz „was dich nicht umbringt, macht dich stärker“ folgen? Denk doch nur an Kinderkrankheiten wie die Windpocken. Dagegen gibt es berechtigter Weise keine Impfung.
Zeus: Ha, da habe ich dich durchschaut! Du hast gerade eine irreführende Analogie gebildet. Nur weil Windpocken fast immer harmlos sind, heißt das nicht, dass es andere Kinderkrankheiten auch sind! Viele davon können bleibende gesundheitliche Schäden verursachen. Daher ist es absolut berechtigt, dass Kinder dagegen geimpft werden.
Philosoph: Ach, und was denkst du über die Impfung gegen die sogenannte Schweinegrippe vor zehn Jahren? War die auch so bitter nötig? So nötig, dass einige Menschen Langzeitschäden davongetragen haben?
Zeus: Nun ...
Schüler: Wenn ich dazu etwas sagen darf – der Philosoph hat hier blitzschnell das Thema gewechselt, nachdem er gemerkt hat, dass du ihn bei der falschen Analogie mit den Windpocken durchschaut hast. So hat er von seiner Niederlage abgelenkt und, wie eine Blendgranate, einen völlig anderen Aspekt aus dem Hut gezaubert, was dich wiederum kalt erwischt hat. Ein gemeiner Trick, der gerne benutzt wird, wenn die eigene irreführende Argumentation aufgedeckt wird. Man lenkt sofort von sich ab.
Zeus: Was für ein schmutziger Trick! Aber gut, Philosoph, fahre fort.
Philosoph: Ich würde gerne noch einmal auf die Langzeitfolgen zu sprechen kommen. Wie können wir denn bei der gegenwärtigen Pandemie wissen, dass die geimpften Menschen nicht in fünf Jahren durch die Impfung schwer erkranken? Schließlich ist der Impfstoff kaum ein Jahr lang getestet worden.
Zeus: Nun, ich denke, wir alle müssen in diesem Punkt wohl der Wissenschaft vertrauen.
Philosoph: Das ist interessant. Mit Verlaub, sitzt du nicht immer hier oben auf dem Olymp und beobachtest ganz genau, was unten auf der Erde vor sich geht? Hast du nicht die Schlacht um Troja genau verfolgt, und warst du etwa verlegen, ins Kampfgeschehen einzugreifen? Und bei so einem wichtigen Thema wie der Impfung, die alle Menschen weltweit betrifft, willst du anscheinend einfach irgendwelchen Leuten, die du gar nicht kennst, Vertrauen schenken. Das nenne ich einen wahrhaftigen Lenker der Geschicke der Welt!
Zeus: Ich habe dir zwar die Erlaubnis gegeben, mich argumentativ aufs Glatteis zu führen, aber pass bloß auf! Frechheiten jeglicher Art mir gegenüber werde ich nicht dulden.
Schüler: Aber diese Dreistigkeit gehört zu der Strategie der Wissenschaftsleugnung dazu. Wenn der Wissenschaftsleugner in die Ecke gedrängt wird, dann greift er seinen Gegner eben persönlich an. Das nimmt die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Sache weg und man gewinnt wieder die Oberhand. Oft überrumpelt man seinen Gegner mit so einer Taktik auch, weil er darauf nicht vorbereitet ist. Zum eigentlichen Thema tragen diese sogenannten ad-hominem-Attacken nichts bei. Genau so eine Strategie hat der Philosoph gerade bei dir angewendet, Zeus.
Zeus: Auch du, Schüler, hüte deine Zunge!
Schüler: Ich bitte um Verzeihung. In deinem Fall natürlich ad deum.
Zeus: Akzeptiert. Philosoph, fahre fort!
Schüler: Ich muss zuvor noch eine Technik erklären, die der Philosoph vorhin benutzt hat. Sie ist sehr subtil, und du scheinst gar nicht bemerkt zu haben, dass er sie eingesetzt hat. Aber effektiv ist sie, und zwar sehr! Der Philosoph hat eben von „Langzeitfolgen“ gesprochen, und damit angedeutet, es könne dazu kommen, dass einige Menschen erst Jahre nach der Impfung gesundheitliche Schäden davontragen werden. Dies ist jedoch nicht die eigentliche Bedeutung dieses Begriffs. Mit „Langzeitfolgen“ meint man eigentlich Nebenwirkungen, die in sehr kurzem zeitlichen Abstand zur Impfung auftreten und anschließend zu chronischen Beschwerden werden. Über Nebenwirkungen hingegen, die erst Jahre später überhaupt bemerkt werden, diskutiert man in der Wissenschaft überhaupt nicht, weil sie schlicht niemals auftreten.
Der Philosoph hat also den berüchtigten Begriff „Langzeitfolgen“ für seine Zwecke umgedeutet, indem er nämlich andeutete, dass dies Nebenwirkungen der Impfung seien, die erst Jahre später zum Vorschein kommen. Übrigens traten auch die wenigen Fälle von Langzeitfolgen bei der Impfung gegen die sogenannte Schweinegrippe bereits kurze Zeit nach der Impfung auf. Diese Sorge ist also völlig unberechtigt.
Zeus: Und ich habe mich gegenüber diesen Phantasiegeschichten gerechtfertigt! Vollkommen lächerlich. Was hast du mir noch zu bieten, Philosoph?
Philosoph: Noch einiges. Ich möchte hinsichtlich der gegenwärtigen Pandemie einwerfen, dass es völlig unmöglich ist, selbst mit einer hohen Impfquote eine Herdenimmunität in der Bevölkerung zu erreichen – von diesem Ziel können wir uns verabschieden. Es wird gerade in den Wintermonaten immer wieder größere Ausbrüche des Virus geben, und wir werden wieder mehr Krankenhausaufnahmen sehen. Die Impfungen können das nicht verhindern, es wäre illusorisch, dies anzunehmen.
Zeus: Heißt das etwa, dass die Impfung gar nichts bewirkt? Dann hätte man es ja gleich lassen können.
Schüler: Nicht so schnell, allmächtiger Zeus! Nun scheint dich der Philosoph wirklich sehr verunsichert zu haben. Ich kann dich aber beruhigen: Es gibt absolut keinen Grund, anzunehmen, dass die Impfung wirkungslos sei.
Zeus: Hat mich der bärtige Alte etwa wieder reingelegt?
Schüler: Es scheint so! Der Philosoph hat nämlich von einem Ziel, der sogenannten Herdenimmunität, gesprochen, von dem von Anfang an klar war, dass es nicht zu erreichen sein würde. Das Ziel war es immer, so viele Menschen wie möglich zu immunisieren, damit ein Großteil der Bevölkerung geschützt ist. Wissenschaftsleugner tun oftmals Folgendes, wenn sie sehen, dass die gesetzten Ziele erreicht worden sind: Sie versuchen, die Latte noch einmal höher zu legen, und zwar mit Erwartungen, die einfach nicht erfüllt werden können. Kein seriöser Wissenschaftler würde derartige Forderungen aufstellen, Wissenschaftsleugner hingegen schon, und sie tun dann so, als ob das wissenschaftliche Projekt durch die Nicht-Erfüllung dieser Erwartungen gescheitert wäre. Auch wenn also die Impfung einen sehr hohen Nutzen hat, kann man es so darstellen, als sei sie praktisch wirkungslos.
Zeus: Eine gemeine Taktik, aber ich muss zugeben, dass sie auch bei mir funktioniert hat.
Philosoph: Ich denke, es wird Zeit für meine letzte Sophisterei für heute. Nun, in meinem Bekanntenkreis haben sich nur wenige Menschen impfen lassen, und einer von denen hat sich dennoch mit dem Virus angesteckt. Von den Bekannten, die sich nicht haben impfen lassen, hat sich bislang niemand infiziert. Das kann doch nur bedeuten, dass der Impfstoff im Grunde wirkungslos ist! Ich glaube ehrlich gesagt, dass es sich hier um eine Verschwörung handelt: Die Pharmakonzerne mussten wieder mehr Geld verdienen und haben sich dann gedacht, sie könnten als Retter in der Not in der Pandemie Profit aus der ganzen Sache schlagen.
Zeus: Das habe ich jetzt aber durchschaut! Ich habe anscheinend bereits dazu gelernt. Mein lieber Philosoph, du kannst doch nicht aus einer Einzelerfahrung auf die Allgemeinheit schließen. Wir wissen alle, dass eine Impfung nicht vollkommen sicher gegen eine Infektion schützt; und dass niemand sonst von deinen Bekannten sich angesteckt hat, dürfte ein einfacher Zufall sein. Jedenfalls kann man daraus noch keine endgültigen Rückschlüsse ziehen. Und dann noch dieser billige Trick mit deiner kleinen Verschwörungstheorie, ich bitte dich! Dazu muss ich wohl nicht mehr viel sagen.
Philosoph: Du hast wahrlich schnell gelernt, erhabener Göttervater. Meinen kleinen Exkurs über die Wissenschaftsleugnung habe ich hiermit beendet, und ich muss sagen, ich bin froh darüber. Meine Zunge fühlt sich schon ganz schmutzig an durch das, was ich sie gezwungen habe zu sagen.
Zeus: Man kann immer noch etwas von dir lernen, mein Bester. Ich möchte betonen, dass mir diese kleine Einheit sehr viel Spaß bereitet hat! Auch an dich geht mein Dank, Schüler, du beherrschst dein Handwerk wahrlich glänzend. Kein Wunder, denn du hast es ja bei einem Meister seines Fachs gelernt.
Schüler: Vielen Dank, o Zeus.
Philosoph: Verstehst du denn nun meine Verzweiflung? Wie kann es sein, dass etwas so Plumpes wie die Wissenschaftsleugnung eine der größten Errungenschaften der Menschheit gefährdet? Siehst du jetzt, dass etwas dagegen getan werden muss?
Zeus: Ja, das tue ich. Ich hätte wirklich nicht gedacht, das so etwas möglich wäre, aber ich habe es eben am eigenen Leib erfahren. Ich werde eine Götterversammlung einberufen, um zu beraten, was dagegen zu tun ist! Du wirst bald von mir hören.