Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bewerberinnen und Bewerber für den Preis „Dein Ticket mit Altgriechisch“.

Liebe Frau Lutter, lieber Herr Wenzel, liebe Preisträger, 

es ist mir eine Freude, Sie heute – am 17. Juni 2019 – zur ersten Verleihung des Preises für Altgriechisch hier im Goethe- Gymnasium begrüßen zu dürfen.  Es steht außer Frage, dass Ihre Schulen den altsprachlichen Unterricht und naturgemäß das Altgriechische stärken wollen. Dies ist auch ein wichtiges Anliegen von uns als Griechische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland, das ich Ihnen mit diesem Grußwort zum Ausdruck bringen möchte. 

Unser Dank dafür gilt allen Altphilologen in Deutschland, die sich unermüdlich für die Lehre der griechischen Sprache und Kulturgeschichte einsetzen. Die Altphilologen können den Schülern Grundlagen europäischer Kultur nahebringen, in Literatur, Politik, Geschichte, Philosophie und Religion. Sie können zur Erhaltung unseres gemeinsamen Erbes beitragen. Sie leisten einen wertvollen Beitrag im Rahmen der europäischen Zielsetzungen, denn Sie stärken die zwischenmenschlichen Beziehungen auf den festen Fundamenten des Glaubens an die Bedeutung der kulturellen Werte und Pflege der gemeinsamen geistigen Wurzeln des freiheitlichen, demokratischen Denkens in einem vereinten Europa. Mit unserem neu begründeten Wettbewerb und diesen Preisen wollen wir aktiv die humanistischen Gymnasien unterstützen und heute diejenigen Schülerinnen und Schüler auszeichnen, die sich für das Fach Altgriechisch positiv hervortun. 

Selbstverständlich haben in der griechischen Sprache auch Veränderungen und Wandlungen stattgefunden, wie in allem Lebendigen. Sie hat jedoch immer ihre ununterbrochene Kontinuität gewahrt. Sie kannte keine orthographischen oder literarischen Brüche in ihrer Entwicklung, zumindest nicht in einem Ausmaß, dass das sogenannte Altgriechisch den Neugriechisch-Sprechenden als Fremdsprache erschiene. An dieser Stelle ist die Bemerkung interessant, dass die Sprache der homerischen Epen näher am zeitgenössischen Griechisch ist, als die englische Sprache des 12. Jahrhunderts n. Chr. am zeitgenössischen Englisch (zitiert aus einer Rede unseres Botschafters Th. Daskarolis). Der Einfluss des Griechischen bei der Entstehung und Formung nicht nur der europäischen Sprachen ist bekannt und weitreichend analysiert. Es ist sicherlich von Nutzen, ständig bestimmte Begriffe im Gedächtnis zu bewahren, da das Griechische die Fähigkeit hat, solche markante Bedeutungen und Begriffe zu schaffen. Das Wort und der Begriff „Europa“ hat historisch und etymologisch eine griechische Herkunft. Gemäß der bekannten griechischen Sage, wurde Zeus von einer schönen Prinzessin fasziniert, floh mit ihr nach Kreta und kam dort mit ihr zusammen. Jene reizende Prinzessin hatte »ευρείς ώπας«, d.h. weite/breite Augen, weswegen sie Ευρώπη = Europa genannt wurde.

Die Preisträger, die wir heute auszeichnen und die ich an dieser Stelle noch einmal herzlich begrüßen möchte, haben in beeindruckender Weise mit den Augen der Jugend Altgriechisch als Unterrichtsfach ihren Mitschülern anschaulich gemacht und gezeigt, dass Altgriechisch keine tote Sprache ist, sondern eine in unserem Alltag hoch lebendige Kommunikationsform, die dazu noch Spaß macht. Dafür danke ich Ihnen allen im Namen der Griechischen Botschaft. Danken möchte ich auch der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr EOT, die den ersten Preis, eine Reise nach Griechenland (wahlweise nach Kreta oder nach Athen), gestiftet hat. Ebenso Herrn Prof. Dr. Wolf-Dieter Heilmeyer, dem ehemaligen Direktor der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin / Preußischer Kulturbesitz. Er hat sich für eine ganz persönliche Führung durch „sein“ Museum für die 2. und 3. Preisträger zur Verfügung gestellt. Danke!

Nun zu den Gewinnern der Preise, die alle mit Kreativität, vielen Ideen, großem Einfühlungsvermögen, unterschiedlichen modernen Mitteln und – wie man beobachten kann – mit viel Spaß eine Kampagne für Griechisch entwickelt haben. Deshalb freue ich mich sehr auf die schöne Aufgabe, die drei Siegerteams zu küren und auch alle anderen Nominierten mit einer Urkunde als Anerkennung für ihre hervorragenden Projekte auszuzeichnen. Dazu gratuliere ich Ihnen von Herzen! 

Der dritte Preis geht an Robert Bergien, Marton Laub und Malte Röhlecke vom Landesgymnasium Sankt Afra, Meißen mit dem „Instagram“.

Der zweite Preis geht an Zoe Ade und Anna Ingenlath vom Canisius-Kolleg mit dem „Video“.

Den ersten Preis, nämlich die Reise nach Griechenland, haben zwei Gruppen bekommen:

EMILY HAENSCH und MICHELE EHLERT vom Friderico-Francisceum Gymnasium in Bad Doberan mit dem Video „Griechisch-Werbung-final“

sowie FRIEDERIKE LEITHOLD, CHARLOTTE LIPPERT und ULJANA KATUSHONAK vom Gymnasium Fridericianum Schwerin mit dem „Magazin“.

Allen Preisträgern meinen herzlichen Glückwunsch!

ticket griechisch 1

ticket griechisch 2