Für dieses Jahr wurde bereits der vierzehnte Wettbewerb „Lebendige Antike“ ausgeschrieben, und es war wieder beeindruckend, mit welchem Engagement und Enthusiasmus die ca. 700 Teilnehmer - ob nun Einzelne, kleine Gruppen oder ganze Klassen - sich dem sehr anspruchsvollen Thema gewidmet hatten. Dies spricht für die Anziehungskraft des Wettbewerbs. Nachdem Dr. Josef Rabl viele Jahre für die Durchführung des Wettbewerbs verantwortlich gewesen war, übernahm in diesem Jahr Gerlinde Lutter die gesamte Organisation - mit allen vorher nicht bekannten Schwierigkeiten.

Josef Rabl, Gerlinde Lutter und Andreas Fritsch im Gespräch

Zwei Hefte des AU (1/2005 und 6/2007) hatten sich in der nahen Vergangenheit dem Thema Antike und Film aus unterschiedlichen Perspektiven genähert. Um möglichst viele Teilnehmer zu motivieren, hatten die Vorstandsmitglieder des DAV Berlin-Brandenburg zwei Aufgabenstellungen für die verschiedenen Jahrgangsstufen entwickelt:

Teilnehmer aus den Klassenstufen 5-9 hatten die Aufgabe, eine Lektion des verwendeten Lehrbuchs in ein aussagekräftiges Drehbuch umzuschreiben und dies auch szenisch umzusetzen. Die Jahrgangsstufen ab Klasse 10 sollten eine Sequenz aus einem Film, der einen thematischen Bezug zur Antike aufweist, analysieren, und die Ergebnisse ihrer Arbeit anschaulich präsentieren. In Vorbereitung hierfür bot die HU am 10.01.2015 allen Interessierten einen Workshop zu Aspekten der Filmanalyse an, der von Frau Dr. Feiersinger geleitet wurde.

Neben spezifischen Kriterien für die beiden Altersgruppen waren die Einbindung der lateinischen oder griechischen Sprache und die eigene Kreativität bei der Umsetzung des jeweiligen Themas von besonderer Bedeutung. Was die Schüler hier zu leisten im Stande sind, ist mehr als lobenswert; vieles davon ist aber auch von den interessiertesten Schülern nicht zu leisten, würden sie nicht tatkräftig von engagierten Kollegen in ihren Vorhaben unterstützt. Einige von ihnen sind seit Jahren feste Größen des Wettbewerbs.

Das Thema brachte es mit sich, dass sich der logistische Aufwand (Wohin mit großen Bauwerken?) in diesem Jahr in relativ engen Grenzen hielt; ein Stick oder eine CD genügten, und ein Drehbuch im A4-Format war auch ohne Weiteres von A nach B zu transportieren.

Die Jury einigte sich vor dem offiziellen Abgabetermin auf einheitliche Bewertungskriterien, und nachdem alle Arbeiten eingereicht worden waren, wurden diese auf drei Arbeitsgruppen verteilt, die die einzelnen Produkte anhand des entwickelten Bewertungsrasters vorsortierten. Bei einem abschließenden Treffen aller Jurymitglieder an einem Sonntag wurden die ausgewählten Beiträge der drei Arbeitsgruppen gemeinsam angesehen, begutachtet, Vorzüge und Nachteile gegeneinander abgewogen und schließlich die vorläufigen Preisträger festgelegt. Im weiteren Verlauf erwies sich die eine oder andere Entscheidung noch nicht als tragfähig, bis nach weiterem Überlegen und Nachdenken sich alle doch auf die diesjährigen Preisträger einigen konnten.

Jurymitglieder bei der Moderation

Neben dieser spannenden, aber zeitintensiven Arbeit waren noch weitere Aufgaben parallel zu erledigen. Vor allem mussten Gelder organisiert werden, um die zu prämierenden Leistungen auch in angemessener Form würdigen zu können. Hier zeigten sich insbesondere der Landes- als auch der Bundesverband des DAV großzügig, und auch die Senatsverwaltung stellte einen Geldbetrag zur Verfügung. So konnten sich die Preise sehen lassen: Einige davon hatten einen direkten Bezug zum Thema des Wettbewerbs (z.B. Eintrittskarten für den Filmpark Babelsberg oder Kinogutscheine), die übrigen Preise bestanden aus Gutscheinen für Aktivitäten in oder außerhalb von Berlin, Geldbeträgen zur freien Verwendung und zahlreichen Buchpreisen, die von einzelnen Verlagen gespendet oder von den Geldmitteln beschafft worden waren.

Preise, die sich sehen lassen können ...

Bei den Preisverleihungen am letzten Montag vor den Sommerferien gab es diesmal ein Novum: Da die Aufgabenstellung für beide Altersgruppen sehr unterschiedlich war und die Arbeitsergebnisse es wert waren, den anderen Teilnehmern präsentiert zu werden, gab es zwei separate Zeremonien. Durch die dankenswerte Unterstützung von Prof. Dr. Stefan Kipf standen für die Altersgruppe I das Audimax der HU und für die Altersgruppe II ein Hörsaal zur Verfügung. Dieses Ambiente gab beiden Veranstaltungen eine ganz besondere Note.

Vorbereitungen der Jury

Die Preise waren von den Jurymitgliedern angemessen verpackt und gestaltet worden. Um den Anwesenden einen Eindruck von der Preiswürdigkeit der Beiträge zu geben, waren für die Veranstaltung der Altersgruppe I Auszüge aus den prämierten Beiträgen zu einer Präsentation zusammengestellt worden. Der Jury, zu der auch Teilnehmerinnen des Fachseminars von Frau Lutter gehörten, war es wichtig, auf die Kriterien hinzuweisen, die für die gemeinsame Entscheidung von Bedeutung gewesen waren. Am Nachmittag übernahmen die Preisträger der Altersgruppe II persönlich diesen Part, indem sie ihre Arbeiten vorstellten und Erläuterungen dazu gaben.

Alle Besucher beider Preisverleihungen verfolgten mit großem Interesse und wachsender Begeisterung die Präsentationen und Vorträge.

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Die vollständige Liste aller Preisträger finden Sie im Folgenden.

Preisträger des 14. Wettbewerbs Lebendige Antike

(mit Angabe der Klassenstufe, der Schule, der betreuenden Lehrkraft, des Titels und des Lehrwerks)

Altersgruppe I

Platz 1

  • André Petrov, Maximilian Papendick, Marvin Egbede, Leonhard Stoll, Kasimir Khadjavi, Sexta a (5); Canisius-Kolleg; Frau Ute Rosenbach; Ein Gladiatorenkampf (Viva 1)
  • Cornelius Cäsar Cress, Klasse 5/1; Heinrich-Schliemann-Gymnasium; Frau Beatrix Gerstmeyer; In Kino Veritas (Cursus, Lektion 10)

Platz 2

  • Klasse 6a; Gymnasium Steglitz; Frau Catrin Dathe-Zenk; Cicero in periculo
  • Annika Brännström, Selma Gonzales, Nuria Holle, Timon Traunecker, Philipp Möhling, Sexta a (5); Canisius-Kolleg; Frau Ute Rosenbach; Gladio et rete; (Viva 1, Lektion 5)

Platz 3

  • Vannina Schultheis, Carlotta Glaß, Victoria Borrmann, Alina Drache, Judith Baller, Victoria Chu, Sexta a (5); Canisius-Kolleg; Frau Ute Rosenbach; Die Säkularfeier (Viva 1)
  • Quarta b (7); Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster; Herr Michael Kreß;  Überwindet die Liebe den Tod? - Orpheus und Eurydike (DJ) (Felix Neu, L. 34)
  • Charlotte Böhm, Marlene Böhm, Elisabeth Böhm, Klasse 7/1, und Antonia Böhm, Klasse 9/2; Heinrich-Schliemann-Gymnasium; Herr Böttcher; Fauler Zauber (Cursus, Lektion 22)

Altersgruppe II

Platz 1

  • Georg Schmidt-Narischkin, Subonn Lee, Kiara Breka, Leon Scholz, Georg Brettel, Untertertia c (8); Canisius-Kolleg; Frau Ute Rosenbach; Die Iden des März (Felix B, 65)
  • Lotte Käferstein, Ole Sußdorf, Magdalena Scheinemann, Felix Hertnek, Klasse 9L; Evangelisches Gymnasium Hermannswerder, Potsdam; Frau Bettina Grothe; Per iram, Frei nach Sophokles Antigone
  • Klasse 9 (WPU); Diesterweg-Gymnasium; Frau Hilbrecht; Emptio fatalis (Prima C, Lektion 6)

Platz 2

  • Franz Neumann, Mats Hinrichsen, Genoveva Grüntuch, Philippa Bock, Kilian Holle, Untertertia  c (8); Canisius-Kolleg; Frau Ute Rosenbach; „Die Iden des März“ in der Moderne (Felix B, 65)
  • Klasse 8L; Evangelisches Gymnasium Hermannswerder, Potsdam; Frau Julia Brehmer; Entführung in Rom (Prima, L. 17-20)
  • Klasse 9H; Humboldt-Gymnasium; Frau Svenja Bertram; Die Varusschlacht (Viva, Lektion 30)

Platz 3

  • Julia Gebhadt, Yasmina Gottwald, Klasse 8c; Einstein-Gymnasium, Neuenhagen; Frau Sigrid Schmitt-Waas; Der letzte Besuch (Felix, Lektion 21)
  • Klasse 8a; Diesterweg-Gymnasium; Frau Ulrike Geene; Der Vesuvausbruch (Felix neu, Lektion 18)
  • Klasse 9a; Diesterweg-Gymnasium; Herr Wießner-Drude; Theseus und der Minotaurus (Felix neu, Lektion 30)

Altersgruppe III

Platz 1

  • Tim Schneider, Q2; Victor-Klemperer-Kolleg; Frau Andrea Beyer; Percy-Jackson, Diebe im Olymp
  • LK Q2; Immanuel-Kant-Gymnasium; Herr Rainer Schäplitz; Pompeji

Platz 2

  • Josepp Kim, Efe Önal, Klasse 10c; Goethe-Gymnasium; Herr Marcel Humar; Ist der Film ´Matrix´ eine gezielte Platon-Rezeption?
  • Floriana Maloku, Nojoud Osman, Klasse 10c WPU; Ernst-Abbe-Gymnasium; Frau Barbara Stalinski; Agora – Die Säulen des Himmels

Platz 3

  • Anne-Marie Daschek, Q2; Ernst-Abbe-Gymnasium; Herr Stefan Paffrath; Albus an ater sit…?

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